Links oder rechts?
Oder gar in der Mitte – heimlich doch die Apotheose des Mittelmasses feiernd?
Endlich Klartext:
(geschrieben mit perplexem Blick auf eine Reihe spirituell-politischer Massenveranstaltungen, die sogar gute Freunde besuchten)
Ich finde das Leben wie es ist etwas Grossartiges, Wunderbares. Und ich plädiere mit meinem ganzen Herzen dafür, es voll und ganz auszukosten. Und ich scheisse auf diese neu-verordnete Spiritualität. Ja, ich betrachte sie als eine der grossen Feindinnen dieses grossartigen Lebens, das wir jeden Tag leben und geniessen können: fleischlich, saftig, farbig, irdisch. Meine ganze Arbeit, mein Engagement, mein Beitrag sind diesem Auskosten des Lebens gewidmet. Das ist ein absolut solidarischer und liebevoller Akt. Hat nichts zu tun mit egoistischem Abfeiern und billiger (Endzeit-)Party. Ich liebe auch den materiellen Wohlstand, koste ihn aus, soweit er sich ergibt – und gönne ihn von ganzem Herzen allen Menschen dieser Erde, ja allen Lebewesen. Und, verdammt nochmal: Selbstverständlich tue ich auch etwas dafür.