14 – Weinnachten wird abgeschafft (inkl. Zürichs Weihnachtsbeleuchtung) – Phase 2
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Um Missverständnissen konsequent vorzubeugen, deute ich nun doch noch meine Haltung zum Thema ‚Weihnachten und Schule‘ – zB – an. Ich schätze verschiedene kulturelle Traditionen, wie etwa Weihnachten und Ostern. Deren religiöse Verbrämung interessiert mich jedoch überhaupt nicht. Abgesehen davon, dass es sich gerade bei diesen beiden ja um die christliche Usurpation eines viel älteren Brauchs handelt. Daher versteht sich meinerseits ein streng laizistisches Verständnis der Staatsorganisation von selbst. Für Ideologien, gleich welcher Art, gibt es nicht die geringste Rechtfertigung dafür, in die Staatskasse bzw die staatliche Festorganisation eingebettet zu werden. Von da ergibt sich ein ganz anderes Motiv, auf religiöse Aktivitäten in der staatlichen Schule, wie zB Weihnachten als Christfest zu feiern, konsequent zu verzichten. Keineswegs verzichten möchte ich aber auf den kulturell-emotionalen Teil von Weinnachten wie auch der sogen. Adventzeit: Die Dunkelheit symbolisch mit Lichtern zu erleuchten und sich zwischendurch an (ehemals) exotischen Köstlichkeiten zu erfreuen. Der sogen. Geschenkrummel ist für mich auch ok. Was soll’s: Wir sind nun einmal eine Kommerzgesellschaft. Ich muss ja nicht aktiv daran teilnehmen – tu ich auch nicht -, kann mich aber trotzdem am optischen Glanz etwas laben, abends durch die dekorierten Strassen und Gassen meiner liebsten Stadt (Zürich) spazieren und etwas missmutig über den seelenlosen Fauxpas der neuen Bahnhofstrassenweinnachtsbeleuchtung lächeln, die so widerlich zu den goldenen Lichtern ringsum kontrastiert. Wenn das die moderne Interpretation eines kulturellen Festes sein soll, dann verzichten wir doch gleich lieber ganz drauf. Kulturelle Tradition und emotionale Kälte, das geht nicht auf. Sogen. ‚Erneuerungen kultureller Traditionen‘ sind schon fast per definitionem reine Kopfgeburten. Und dort wohnt das Herz bekanntermassen nicht. Mein Erlebnis an Weinnachten ist in erster Linie ein stimmungsmässiges. Und das geniesse ich. Das benötigt bloss wenig Denken. Grad so viel nämlich, um die religiöse Spreu vom menschlichen Weizen zu trennen. Aber zur von mir geforderten Umkehrung unseres Verständnisses von Religion und Gott und somit zur postlaizistischen Aufhebung der Trennung zwischen ‚Religion‘ und ‚Politik‘ äussere ich mich, wie versprochen später. Ein bisschen wohl nächsten Sonntag, etwas mehr im Januar im Werkplatz 2BD. Ich muss Ihnen schliesslich – und ich werde Ihnen! – regelmässig gute, ja zwingende Gründe liefern, meinen kostbaren Newsletter endlich zu abonnieren – für ein Brot mit Wurst drauf.