Und weiter geht’s im Takt: Alltägliche Beispiele für UV21 – diesmal ‚Konflikte‘

Es geht mir darum, die These der globalen Verbreitung des Unwert-Virus UV21 für jedermann und jede Frau nachvollziehbar zu machen. Zahlreiche Phänomene, für die wir bis anhin keine oder ein ungenügende Erklärung hatten, lassen sich ganz einfach zurückführen auf ein in der Tiefe schwelendes Unwert-Syndrom. Es ist ein bisschen wie einst die Entdeckung der Schwerkraft. Plötzlich wurden so viele Phänomene logisch und verständlich, um die sich bis anhin Mythen und Legenden rankten. Erst, wenn wir gewohnt sind, diese Tatsache in unsere Wahrnehmung mit einzubeziehen, verstehen wir eine Menge bisher hartnäckig sich gegen jede ‚Behandlung‘ sträubende Phänomene auf verblüffend einfache Weise. Wie in solchen Fällen üblich, können wir dann auf zahlreiche Theorien, die, als leider untaugliche Erklärungsversuche, sich rasch in der Komplexität verstricken, ganz verzichten.

Heute sind Konflikte das Thema.

Ich schätze, dass etwa 80% aller Konflikte entstehen, weil auf einer Seite das Unwertempfinden berührt wurde bzw die Unwertsaite ins Schwingen kam.

Die Folge davon ist der Beginn einer – in der Regel ziemlich blinden, ja kopflosen – Abwehrschlacht gegen den Angreifer auf das eigene Wertempfinden. Diese beginnt meist mit einer Gegenverletzung auf das Wertempfinden des oder der anderen.

Was passiert?
Die Unwertviren schwimmen gleichsam in unserem Organismus und steht auf Abruf bereit zum Eingreifen. Werden sie gereizt, das heisst, direkt oder auch über 50 Ecken rum – alles ist möglich! – angesprochen, schalten die Viren sofort auf ‚Alert‘ und gehen zum Gegenangriff über.

Wichtig: Diese Reaktionen laufen weit gehend ausserhalb unserer bewussten Kontrolle ab.
… schon ist’s passiert. Die Viren sind viel schneller als unser Mindset, mit zB den Vernunftvitaminen.

Der Wahrheitstest dieser These ist einfach – und doch wieder so einfach nicht. Denn: Wer kann den Test schon machen?

Wo keine Unwertviren sind, gibt es auch keine mentale ‚Verletzung‘; es entstehen kaum Konflikte.

Sie können dann sagen was Sie wollen. Kommt keine Saite ins Schwingen, bleibt die andere Person gelassen. Denn wo der Selbstwert durchgehend intakt ist, kann er auch nicht verletzt werden. Nur dort, wo der Selbstwert bloss vorgespielt ist – eine Rolle also! – kann man jemanden mit einer Handlung oder Aussage verletzen, indem man durch das ‚Selbstwert-Abwehrdispositiv‘ durchdringt.
Wollen Sie also umgekehrt testen wie gross der zur Schau gestellte Selbstwert einer Person tatsächlich ist, so provozieren Sie diese. Sie werden umgehend Bescheid wissen – und hoffentlich überleben.

Kontrapunkt: Nun sind Ihnen vielleicht gerade eine Reihe von Menschen in den Sinn gekommen, die auf persönlche Angriffe ziemlich gelassen reagieren. Die Gründe dafür sind: eher weniger der intakte Selbstwert bis in alle Eingeweide, und eher wahrscheinlicher die Verschlossenheit und/oder Abgestumpftheit jener Person bzw eine über Jahrzehnte geschulte Masche des leerlaufen Lassens.
Wollen Sie’s wirklich wissen?
Dann provozieren Sie munter weiter! Aber ich warne Sie: Wenn Sie dann plötzlich doch durch das ‚Selbstwert-Abwehrdispositiv‘ durchdringen, gibt’s einen Knall!

Kurz:

Konflikte verschwinden weitgehend aus dem menschlichen Zusammenleben – und zwar auf allen Ebenen! – in dem Mass wie wir das UV21 erfolgreich eliminieren.

Ich habe gesagt, 80%. Was ist mit den restlichen 20%?

• 10% sind körperliche Angriffe, die, je nach Ausmass, zu Konflikten führen müssen. Aber bedenken wir: Der weitaus grösste Teil der körperlichen Angriffe ist das Ergebnis einer bereits vorher mit Berührungen des Selbstwertes aufgebauten Konfliktschaukel.
• 5% sind Abgrenzungen (zB auf wiederholte verbale Angriffe, i.S. von: „Ich mache dich darauf aufmerksam, dass du gerade auf mir herumtrampelst. Hör auf damit!“)
• 5% sind Klärungen, i.S. von: „Ich informiere dich darüber, wo ich stehe.“

Letztere beiden Konfliktarten verlaufen in der Regel sanft und in ruhigem, bestimmtem Ton. Und vor allem: Mit einer Menge Humor!