Mene mene tekel: Blocher ade – und ein Selbsttest
Die Hunde bellen seit heute morgen wie wild.
Und das Volk jubelt (in etwa die andern 70%!).
Das Bellen ist kein Grund zur Sorge.
Wie gesagt, sind jene Politiker innerlich vollkommen schwach. Hinter ihrem Geheul steckt das schwarze Nichts.
Je weiter nach rechts wir schauen, desto klarer ist dieses Profil.
Diese Menschen haben nur 3 Möglichkeiten, trotzdem Macht zu erhalten. Und bei 2 davon liegt’s an uns andern:
- Wer selber innerlich schwach ist, lässt sich von ihnen nach Strich und Faden manipulieren (siehe Selbsttest weiter unten!) und glaubt ihnen.
- Wir lassen uns von ihrem Gebell beeindrucken, kriegen Angst und geben ihnen Macht.
- Sie greifen tatsächlich zu Gewalt – das probate Mittel von extrem schwachen Persönlichkeiten. In der Schweiz zum Glück nicht ganz einfach.
Bleiben also im Wesentlich die ersten beiden Varianten.
Leicht ist auch zu erkennen, dass reine – also akut lebensfeindliche – Machtpolitik so und anders stets auf Angst gründet. Daher leicht als solche zu entlarven ist.
Sie wissen nicht, was ich mit Manipulation meine? Da stehen Sie nicht allein.
Die Kunst des Manipulierens besteht darin, dass diese nicht erkannt wird.
Ich habe noch keinen einzigen Pressekommentar gelesen, kein einziges Statement gehört, dass auf das Schreiende darauf hinwies.
Testen Sie sich selbst!
- Erinnern Sie sich an die zahlreichen Interviews mit SVP-PolitikerInnen während den Bundesratswahlen. Falls Sie nichts mitbekommen haben, erinnern Sie sich an irgendein Interview oder Rede eines SVP-Politikers. Oder holen Sie sich im Internet nachträglich das entsprechende Material.
- Um sich auf Manipulierbarkeit zu testen, ist wichtig: Es spielt dafür absolut keine Rolle, ob Sie derselben Ansicht sind oder nicht.
- Ist Ihnen an den Worten der Politiker etwas Bestimmtes aufgefallen? Wenn ja, was?
- Hatten Sie etwa ein mulmiges Gefühl dabei? Haben Sie Ohnmacht verspürt?
- Falls Ihnen nichts aufgefallen ist, ausser, dass Sie damit übereinstimmten oder nicht, sind Sie hochgradig manipulierbar. Im schlimmsten Fall fällt Ihnen nichts auf, weil Sie dasselbe machen.
Armes Geschöpf! Doch, Sie gehören zur überwiegenden Mehrheit weltweit. Ist doch auch was! - Hatten Sie ein mulmiges Gefühl, empfanden ev gar ein ohnmächtiges Unbehagen, so haben sie die Manipulationsversuche wahrgenommen, aber nicht durchschaut.
Jetzt durchschauen Sie diese. Ab jetzt wissen Sie: Da versucht einer gerade, mich zu manipulieren, mich zu belügen, mich für etwas zu gewinnen, das es nicht wert ist, weder gekauft noch unterstützt zu werden.
Halten Sie sich fern! Gehen Sie soweit weg, bis Sie die Worte (oder die andere Kommunikationsform) nicht mehr wahrnehmen! Tun Sie das zu Ihrem eigenen Schutz; denn Sie sind für die Manipulation noch immer empfänglich. - Manipulation ist widerlich. Wer sie erkennt, ist angewidert, bzw im souveräneren Fall kühl-distanziert, bzw im erleuchteten Fall (…) ernst im Kontakt und heiter im Geist.
- Auflösung: Bei sämtlichen SVP-Interviews, bis auf zwei, war jeder Satz ein eine Lüge, i.S. eines Versuchs, die Wahrheit zu verschleiern, die Aufmerksamkeit auf die falschen Objekte zu lenken, aus Tätern Opfer zu machen oder einfach zu lügen.
- Zusatztest für Aficionados:
Nun sagen Sie vielleicht: „Habe ich schon gemerkt.“ Sehr gut; dann schreiben Sie mir doch bitte, welche 2 Interviews keine Manipulationsversuche waren bzw eines davon nur bei einem bestimmten Thema.
Was ist gestern und heute in Bern wirklich passiert?
Nach einem kurzen Gastspiel am exklusiven politischen Sonnenplätzchen ist Blocher mitgeteilt worden: „Mene mene tekel,“ „gewogen und zu leicht befunden.“
Das ist die Wahrheit!
In der Aussage steckt übrigens zusätzlich die Warnung vor einer Bedrohung und die Aufforderung, sich gegen diese zu wehren.
„Wir gehen in die Opposition“ – ein Rohrkrepierer.
Politisch sind wir damit wieder praktisch gleich weit, wie vor dem Gastspiel. Schon damals wurde der SVP-Vertreter im Bundesrat, Schmied, als ausserhalb der Fraktion behandelt.
Nicht ist passiert, ausser dass Blocher – für alle unerwartet – überraschend rasch auf dem Abstellgleis gelandet ist. Wenn wir nicht zulassen, dass wir ihn wieder aufbauen, besteht eine gute Chance, dass er auch dort bleibt. Das wäre natürlich ein kleiner Segen für die Schweiz.
Das ist vor allem ein Appell an die Medien, die – sensationshungrig – sich von schlauen Manipulatoren gern als Wasserträger einspannen lassen. Denn, wenn bürgerliche Massenmedien eines sind, dann das: manipulierbar. Das hat natürlich damit zu tun, dass sie selbst gern zu dieser Gilde gehören (s.o.). Denn, im Unterschied zu berüchtigten Vorgängern, die nach Niederlagen später wieder aus der Versenkung aufstanden, ist Blocher schon ziemlich alt.
Blocher kann nur noch zurückschreiten. Er war bereits auf dem Olymp. Soll er sich nun auf Kosten eines andern zurück in den Nationalrat zwängen? Wieder Parteipräsident werden, was er auch schon war? Eine Blocherpartei gründen? Hat er auch schon: die AUNS.
Die Geschichte geht niemals rückwärts.
Selbst, wenn er so ehrgeizig-dumm sein sollte, das zu machen: Es gibt für Blocher keine Perspektive mehr. Er kann nichts mehr haben, das er nicht bereits hatte. Auch eine neue Firma. Was soll er nach dem Grosserfolg mit Ems noch erreichen? Für noch mehr hat er keine Zeit mehr.
Nein.
Meine Einschätzung: Das sind Lippenbekenntnisse. Die Basis beruhigen. Vielleicht für eine Weile kraftlos markieren… und riskieren, in den endgültigen persönlichen Misserfolg abzugleiten. Jetzt könnte er für seine Getreuen noch halbwegs als Märtyrer durchgehen. Aber diese Chance hat er nur jetzt.
Atmen wir also erleichtert – und durch den Abwehrreflex etwas geläutert – auf und gehen zur Tagesordnung über. Befreit von einem Alptraum mit Namen Blocher.
PS1: Und wer unbedingt naiv bleiben will und sagt: „Ach, der ist halb so schlimm!“ und partout nicht glauben will, dass den Scharfmachern in der SVP, insbesondere Blocher, lediglich die entsprechenden Gesetze fehlen, um ihre martialischen Worte sofort in Taten umzusetzen und Menschen abzuschlachten, wer nicht glauben will, dass es exakt dieselben Regungen sind, wie 1923-45, die diese Leute antreiben, soll sich dieses Filmchen anschauen.
PS2: Das Gute an dieser Tragödie, der wir vorläufig gerade noch entkommen sind, zeigt sich in der Familiengeschichte der Blochers: Sowohl der Vater als latenter Nazi, als auch dessen Nachfolger Gerhard als offener Nazi, wie nun eben zum Glück auch der allseits bekannte kleine Bruder Christoph wurden von ihren Behörden entlassen. Insofern hat das Eidgenössische Parlament nur die Logik der (Familien-)Geschichte vollzogen. Es durfte nicht werden, was auch nicht sein darf.