Black Night

von 2b am 16. Januar 2008

Ein herrlicher Deprotrip. Hau dich rein und geniesse!

Die Analyse, wie es zu Massenkonsum und Müdigkeitskillerdrogen wie Kokain kommt, ist einfach und kurz. Und sie führt erst noch zu aussichtsreichen Perspektiven für uns Menschen.

Vor etwa fünfunddreissig Jahren, als sich die Drogenszene noch schön in drei Schichten aufteilte:

  1. Alkohol, Rauchen, Kaffee und Schlafmittel ganz legal für das ‚Establishment‘
  2. Haschisch, Psylocibin und LSD ganz illegal für die Gegenkultur
  3. Heroin für die Verlorenen

hatte ich geschrieben, dass „in naher Zukunft Brückendrogen bzw Müdigkeitskiller wie Amphetamine und Kokain die verschiedenen Gesellschaftsschichten wieder harmonisch vereinigen würden.“
Ich machte mir schon damals anscheinend keine Illusionen darüber, wohin die Reise geht.

Diese Einschätzung war auch gar nicht schwer. Die unaufhaltsam anschwellende Stresslawine machte sich schon damals bemerkbar.
Der Lebenstakt ist seit da mit jedem Jahr gestiegen. Und das Tick-Tack geht nicht nur schneller und schneller, sondern auch mit jedem Jahr pausenloser vonstatten.

Bald schon wird das Ticke-Tacke-Ticke-Tacke das Leben überall, wo etwas materieller Wohlstand herrscht, Tag und Nacht die Luft erfüllen. Es wird uns ebenso in den Schlaf singen, wie es mit in die Ferien fährt. Und nicht einmal das Krankenbett wird uns davon erlösen. Die Spitäler dürften heute überall auf der Welt zu den stressreichsten Orten überhaupt zählen.

Der Stressmotor ist zum mächtigsten Motor überhaupt gewachsen. Er durchdringt unser ganzes Leben und reicht in jeden Winkel der Industriestaaten. Er prägt die Arbeitsorganisation genauso wie die Beziehung, die gesellschaftliche Organisation genauso wie die Freizeit.

Der Tod wird uns schliesslich vom permanenten Tickeditacke-Tickeditacke erlösen.

Die kurzen Verbindlichkeiten, die Kurzfristigkeit allgemein bestimmen heute unser gesamtes Gesellschaftsleben. Das Ziel aller menschlichen Anstrengungen ist anscheinend so weit in die Ferne gerückt, wie es noch nie war.
Anscheinend?
Dabei haben wir doch die ganze Sache angestrengt, um es ruhiger und gemütlicher zu haben.

Das pure Gegenteil ist herausgekommen. Das pure Gegenteil!
Da ist offensichtlich etwas schief gelaufen. Aber was ist schief gelaufen?
Ich sage mal soviel: Das kommt davon, wenn man die ganze Wirtschaft und die ganze Gesellschaftsideologie auf falschen Prämissen aufbaut!

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