Clariden – Skitour im Mai
Knapper Tourenbericht von der wohl letzten Skitour dieses Frühjahr, die auch eine Rekognoszierungstour für die Clariden N-Wand Abfahrt war:
Um vier aufgestanden, um 6.50 auf dem Klausenpass losgegangen. Mit Abstand als Letzter. Warum nur? habe ich mich den ganzen Aufstieg gefragt. Es drohten keine Lawinen und ich hatte dann die besten Schneeverhältnisse für die Abfahrt. Diese war, kurz: «Ein Traum in Pflotsch», im unteren Teil gar so stark eingebrannt, dass es wie Firn zu fahren war! Mein mittlerweile erklärter Lieblingsschnee. Man weiss, was man hat und kann darauf schweben, wie in keinem anderen Schnee (sofern man konsequent Abstand nimmt vom heute eher üblichen Kraftskifahren).
Auf den Gipfel allerdings bemühte sich von dem guten Dutzend Touristen ausser mir nur eine Seilschaft; sowie ein Nordwandbegeher (s.u.), der schon um 8.00 oben war und mich, während ich mich mit passender Gerätschaft aufwärts mühte, als Fussgänger (ohne Skier oder Schneeschuhe), fröhlich jauchzend den Hang hinunterrennend, leicht verwirrte.
Um halb zwei war ich wieder zurück beim Auto; ich hatte mir unterwegs die angemessenen Ruhepunkte gegönnt und mich immer wieder frisch in die grossartige Landschaft verliebt. Nun blieb noch genügend Zeit für doch noch ein Sandwich, plus Flüssigkeitsersatz vom Kiosk am Pass. Leider habe ich die Kamera vergessen, weshalb nur ein paar lausige Handyfotos übrig blieben.
Ansonsten war ich glücklich, dass ich doch entschieden hatte, mir nochmals eine Skiabfahrt zu gönnen. Bei der Anfahrt am frühen Morgen hatte ich mich angesichts der paar verbliebenen Schneeflecken am Clariden (siehe unten) fast schon entschieden, nach Flüelen zurückzufahren und den Rophaien zu bezwingen. Das Material hatte ich vorsichtshalber mitgenommen. Doch dann entschied ich, zumindest bis zur Passhöhe zu fahren. Und schon hatte ich die Felle montiert und stieg auf den (vorerst unangenehm seifigen) Schneeresten zuversichtlich himmelwärts.
Allein unterwegs.
Im übrigen siehe den Rapport, den ich meinem Partner in spe für die Nordwandabfahrt schickte:
„In der N-wand scheinen, gemäss aufstiegsbericht im gipfelbuch („ein Traum“) die verhältnisse gut, auch wenn man daraus nicht immer auf abfahrtsfreuden schliessen kann (bruchharst ist guter trittschnee …). der augenschein brachte oberflächliche neuschneerutsche an den tag, nichts bedrohliches; aber, wenn sie nochmals gefrieren, ist es holperig. trotzdem sollten wir dieses frühjahr wohl eher verzichten. sobald es flach wird, ist es auch aper – sprich: langer zustieg und heimweg mit skiern auf dem buckel.
rapport von einer ansonsten sehr schönen skitour mit (ausser ein paar tragestrecken) durchgehendem traum in pflotsch (fantastisch zu fahren, persönliche bewertung)
2bd“