Von und nach ganz oben – Intermezzo
Cinque Terre – Ein Reisebericht Teil II
Das Wandern ist des Mister Millers Lust
CINQUE TERRE – ein Reisebericht Teil II
Hätten wir, mitten in der Schlange stehend, gewusst, dass wir am nächsten Morgen zweieinhalb Stunden lang keinem einzigen Menschen begegnen würden, als es, bereits ausserhalb der eigentlichen «Cinque Terre» und folglich ohne einen Obolus zu entrichten, nach Porto Venere ging, wir hätten den gestrigen Nachmittag als Klacks abgetan. Dabei war dieses Wegstück (Riomaggiore – Telegrafo) das landschaftlich vielleicht schönste; an Dramatik kaum zu überbieten. Glücklich befreit, wie wir waren, versuchten wir jedoch keine Sekunde, das Rätsel des krass unterschiedlichen Touristenaufkommens zu lösen und entliessen die amerikanischen Kreuzfahrer, mit überschwänglichem Dank versehen, wieder auf ihre Schiffe oder wer weiss wohin.
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Notizen zu Xing
Cinque Terre – Ein Reisebericht Teil I
Das Wandern ist des Mister Millers Lust
CINQUE TERRE – ein Reisebericht Teil I
Das Wandern ist Herrn Müllers Lust. Nicht nur der Herren Müller aus schweizer, deutschen und österreichischen Landen – auch Mr. Millers aus Übersee. Doch pflegen die Nationen manchmal überraschend fein säuberlich getrennte Wege zu gehen. Während auf dem – zweifellos über weite Strecken grandiosen – klassischen Abschnitt der «Cinque Terre» die Deutsch- und noch mehr die Italienischsprachigen im Meer des american English vollkommen untergehen, sind wir Alpenländler im über weite Strecken noch grandioseren zweiten Abschnitt fast ganz unter uns. Wen wundert“s: Dort stellt der wilde Weg noch höhere Ansprüche an die individuelle Gehtüchtigkeit. Dort drohen also keine Staus, weil Touristen – bewehrt mit Flip-Flops, Kürzest-Pants und anderen mehr oder weniger tauglichen Wanderutensilien, weder vor noch zurück können. Schweizerdeutsch ist im zweiten Abschnitt der «Cinque Terre» sogar gleichsam die Amtssprache der Bewegten. Zeitweilig felsige Wegabschnitte gemahnen denn auch eher an eine Bergwanderung, denn an das Wandeln inmitten der blühenden Macchia, hoch über der ligurischen Küste. Doch, wie der Autor des famosen, all und einen Cinque Terre Führers, Christoph Hennig, richtig sagte: Schwindelfrei muss man trotzdem nicht sein.