bfu-Kampagne Turboschlaf – Fortsetzung3
Während der Leiter Projekte und Marketing des bfu bis zum 27. Juni abwesend ist, hat sich mein Ansinnen gleichsam von selbst nach oben verlagert. Ich schrieb an die mit dem Projekt in irgendeiner Weise verbundenen Vertreterinnen unserer Landesregierung. Und daraus entstand fast automatisch etwas mehr als der erste, fast schon schüchterne Satz im Brief ans bfu (gegen Schluss, Punkt 1). Nämlich der konkrete Vorschlag für eine landesweite Kampagne der Regierung (koordiniert mit regierungsnahen Organisationen, wie die bfu oder die SBB), die ein Umdenken einleiten, in Bezug auf unseren Umgang mit unserer eigenen Energie.
Hier ein Auszug aus dem Brief an BR Doris Leuthard:
„… Sicher geht es um das, was dort (bei der bfu) vor sich geht. Ein wesentlich bedeutenderes Anliegen ist mir jedoch, diese aufwändige Kampagne klug und ökonomisch sinnvoll zum Anlass zu nehmen, um eine Kampagne auf Regierungsebene zu lancieren, die die Bevölkerung der Schweiz mit praktischen Hilfestellungen dazu animiert, sich wieder zumindest einigermassen angemessen zu regenerieren, um mittelfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben. Durchschnittlich erlauben wir uns nämlich noch ganze 55 – 60 % der biologisch nötigen Regenerationszeit; Menschen in Stellungen wie die Ihre noch 25 – 40 %! Ist das nicht verrückt? Malen Sie sich die zwangsläufigen Folgen aus und Sie verstehen zahlreiche beklagenswerte Phänomene in unserer Gesellschaft neu. Burnout ist da bloss die winzige Spitze des Eisbergs. Zudem verschlimmert sich die Situation Jahr für Jahr – die Hetze nimmt zu, wir schaffen uns immer noch mehr Aufgaben (und Freizeitaktivitäten!), die in 24 Stunden erledigt sein wollen. Alles auf Kosten der Regeneration, mithin des Ruhens.
Umgekehrt formuliert: Allein durch einen verbesserten Umgang mit unserer ureigenen Energie (ich nenne das E-Management) würden die Gesundheitskosten dramatisch sinken (nicht Ihr Ressort, ich weiss); auch die Zahl von Unfällen in sämtlichen Verkehrsbereichen würden substantiell zurückgehen, wie überhaupt Fehlleistungen aller Art. Und so weiter. Nicht zu sprechen von der Steigerung der Lebensqualität, die dann irgendwann wenigstens ein bisschen mit unserem materiellen Wohlstand korrelierte. Übrigens: Die Folgekosten aus diesem längst systematischen Missbrauch, von dem mindestens 95 % der Bevölkerung betroffen sind, sind ebenso wenig mehr zu beziffern, wie der Gewinn, den ein Umdenken verspricht.
Wie wär das, Frau Leuthard, wenn Sie sich einen Ruck geben und nicht nur der Bevölkerung der Schweiz einen unschätzbaren Dienst erweisen, sondern damit auch Ihre Laufbahn wohltuend bereichern? …“
Nach meinem Nachfassen erschien dann prompt eine Antwort der ungemein viel beschäftigten Frau (s.o. %). Verständlicher Tenor: „Ich will mich lieber nicht darauf einlassen.“ Natürlich habe ich sanft nachgehakt (alles nachzulesen im INSIDER). Lieber klären, als resignieren und sich schadlos halten, indem man sich über «die dummen Politiker» erhebt..