Selbstkritische Reflexion ersetzt Psychologie
Hier folgt die Neuauflage eines Artikels aus dem Jahr 2007. Ziemlich geradliniger, offensiver Stil. Ich bringe ihn, mit wenigen Aktualisierungen versehen, im Original.
Hélas! Je suis un peut echauffé.
Und das ist der aktuelle Stand meiner Erkenntnis:
Selbstkritische Reflexion ersetzt Psychologie
Wie bitte?
Es gibt Standards. Standards für Systeme. Standards für Individuen.
Diese Standards zeigen auf, was im Leben funktioniert und was nicht.
Ich habe diese Standards vor weit über zwanzig Jahren entwickelt und seit da stetig verfeinert.
Entwickelt?
Ich habe sie abgeschaut! Nicht dir oder irgend jemandem: der Natur! (Ich erinnere mich noch gut. Es hat begonnen in einem heissen Sommer (dürfte wohl 1983 gewesen sein), am Zürichsee, die Füsse zur Kühlung im Wasser. Hingeworfen als spontane Skizze auf lose Blätter). Ich habe sie später BE Standards genannt, wie bei uns mittlerweile alles irgendwie «be» heisst. Hier im Blog habe ich schon mal einen Versuch unternommen, diese Standards kommentiert abzubilden, das Projekt jedoch nie vollendet. Stattdessen habe ich die BE Standards – kurz BESt. – mit Kommentaren zum Essay zusammengefasst (der auch noch fertiggestellt werden will).
Diese Standards sollen debattiert werden, weiterentwickelt – von mir aus. Diese Standards haben mit mir nichts zu tun. Weder gefallen sie mir, noch widerstreben sie mir. Sie sind einfach da! Unerschütterlich da. Und ich bin ihnen genauso unterworfen, wie du. Vergleiche sie mit Standards, die Schöpfer von Mindkonzepten – politische Ideologien, Religionen u.ä. – geschaffen haben und entdecke die Manipulationsversuche in jenen Standards. Sie wollen etwas von dir, mit dir!
Die grundlegenden und doch ganz konkreten Lebensstandards, von denen ich hier spreche, haben Konsequenzen, führen zu Entscheidungen – bei jenen, die sich ihnen stellen und zumindest mal kurz das ewige Recht-haben-Spiel unterbrechen. Die Auseinandersetzung mit diesen Standards kann für dich ungemein fruchtbar werden. Merke:
Diese Standards nehmen dir keine Freiheit. Sie wollen nichts von dir. Sie erweitern einfach dein Bewusstsein – so du das zulässt. Und damit deine Möglichkeiten! Und somit deine Chancen!!
Voraussetzung, um dich fruchtbar mit den BE Standards auseinanderzusetzen, ist Folgendes – und damit bin ich beim Thema:
Was von dir gefordert ist, ist selbstkritische Reflexion. Jeden Tag. Jede Stunde.
Und hier gleich die Ansage:
Wer das nicht schafft, den oder die darf man generell nicht ernst nehmen!
Diese selbstkritische Reflexion sagt jederzeit, ob das was wir tun, den naturverordneten Lebensstandards entspricht. Ist dem nicht so, kannst du genauso weitermachen und die Folgen tragen. Oder du kannst lernen, sofort abzutauchen an jene Orte, wo jeweils der Knopf liegt. Dieser Prozess ist Teil des Primären Lernens – mein drittwichtigstes Kind, nach den beiden Söhnen – das ich hier schon oft erwähnt und auch beschrieben habe (eine konzentrierte Beschreibung findest du auf der Website von be vision).
Selbstkritische Reflexion heisst in der Endfassung:
Komplett aufhören, dein bescheuertes Verhalten zu rechtfertigen und damit zu nähren.
Das auch nur einen Moment lang weiter zu tun, beweist nichts anderes als deine Lebensuntüchtigkeit, deine Lebensinkompetenz. Punkt. Das gilt selbstredend auch für mich!
Den jeweils richtigen Ort zu finden ist übrigens einfach. Mit etwas Übung entdeckst du Folgendes:
Es ist stets derselbe Ort.
Du brauchst bloss deine jeweilige persönliche Variante herauszufinden. Aber es ist und bleibt stets eine Variante deines UV21.
Das macht es doch einfach. Hart, aber einfach.
Oh, es sollte besser kompliziert sein, damit man tausend Bücher darüber schreiben und zehntausend WissenschaftlerInnen damit beschäftigen kann? Und dann wären all die TherapeutInnenen ja plötzlich – nein, nicht unbedingt überflüssig: Zuerst einmal selber Betroffene!
Fazit:
Die ganze Psychologie ‚isch en Hafechäs‘. Teil der Matrix.
Diese ewige Rechtfertigung! Und: Ich bin besser (Männer!).
Das können wir uns schenken.
Und weisst du was?
Du kannst sofort aufhören, dich zu verändern. Überhaupt aufhören irgendwelche persönlichen Veränderungen anzustreben! Entspanne dich und nutze diese wertvolle Energie endlich fruchtbar.
Es kommt noch besser: An deiner Basis ist es stets einfach. Falls dein Leben wirklich funktionieren soll – ich weiss, du denkst, dein Leben funktioniert bereits – besonders als Mann! Schliesslich gibst du dir doch den ganzen Tag über Recht. Aber du täuschst dich. Dein Leben funktioniert mitnichten. Die BE Standards klären dich auf. Falls dein Leben dereinst also tatsächlich funktionieren soll, musst du direttissima durch den Dschungel (Psychologie) hindurch und dort landen, wo dein UV21 sein Unwesen treibt, fast seit es dich gibt. Dort liegt dein Potential vergraben. Und: Du hast es vergraben! Diese Tatsache anzuerkennen macht echte Lösungen nochmals einfacher. Wir sind ja alle so bescheuert!
Dort kannst du dann deine ursprünglichen Ressourcen aus dem Dreck ausgraben, sie abwaschen und dann erkennen: „Hallo, da ist es ja, was mich fit macht, die naturgegebenen Standards des Lebens zu erfüllen. Und aus diesem Restbestand, den ich bislang Leben nannte – in der Verfassung der Ohnmacht gegenüber etwas Besserem –, in absehbarer Zeit ein wirklich volles, saftiges und doch nüchternes Leben zu entwickeln, vollkommen befreit von all diesen verdammten Mythen, Ideologien und Illusionen.“
Du wirst dein Leben leben, ohne diese idiotischen Mindkonzepte und Rechthabereien, die jede menschliche (Lebens-)Intelligenz beleidigen,
und uns schliesslich alles Lebenswerte verderben, wenn nicht heute, dann morgen.
Zusammengefasst, was tun:
- Dich mit den Standards für funktionierendes Leben auseinandersetzen
- Dein eigenes Verhalten laufend kritisch an den Standards messen
- Kollidierendes Verhalten aufhören zu rechtfertigen, sondern auf fruchtbare Weise fragen: „Wie komme ich zu diesem Unsinn?“
Dann wird dich der Unsinn deines Lebens Stück für Stück loslassen. Und übrig bleibt, was Sinn macht. Deine Energie kannst du dann vornehmlich darauf verwenden, das was Sinn macht auszubauen. Und andern verfügbar zu machen! Schliesslich lebst du erstens nicht für dich und zweitens nicht allein.