UWE – eine volkstümliche Version
Hier, ebenfalls vom Mai 2012, eine eher sanfte Version der Beschreibung des UWE, um zu zeigen, dass und wie das geht, dieses Tabu unbedarften Menschen nahe zu bringen. – Der Aufsatz war (haha, oder ist? posthum?) für «Das blaue Buch des Businessman» vorgesehen (ich glaube fast, Markus hat in Zug mal eine Vorabversion davon gekriegt, nicht?).
Eine unangenehme unbequeme Warhheit
Was muss ich für ein Idiot sein, unangenehme unbequeme Wahrheiten zu verbreiten.
Unbequeme Wahrheiten sind solche über den von uns Menschen verursachten Klimawandel, über Luftverschmutzung, Lärmverschmutzung, Lichtverschmutzung, über zunehmende Brutalität der Jugendgewalt.
Unangenehme unbequeme Wahrheiten sind solche, die uns persönlich betreffen, solche, denen wir nicht ausweichen können, oder nur, indem wir sie ignorieren, verdrängen, wegschieben, entwerten(!). Solche, die nicht in ein ‚hier die Guten, dort die Bösen‘-, in ein ‚Freund-Feind‘-, in das ‚wir die Unschuldigen, sie die Schuldigen‘-, oder ‚wir die Gesunden, sie die Kranken‘-Bild passen. Bilder, die notabene ausschliesslich dazu da sind, uns vor dem Unangenehmen der unbequemen Wahrheit zu bewahren.
Die unangenehme unbequeme Wahrheit, die ich hier verbreite, heisst: Die Menschen fühlen sich mittlerweile ausnahmslos unwert, also auch du – oder hättest du lieber, dass ich ‚Sie‘ sage, um den Respekt zu spüren und die Distanz zu wahren, die dein eigenes Unwertempfinden vor Entdeckung schützen?
Die überwiegende Zahl der Symptome, die wir beklagen, beruht auf dem Unwertempfinden. Aber auch so genannte gewöhnliche Alltagserscheinungen, wie Lampenfieber, Nervosität, Unsicherheit, Empörung oder Freudentränen (ja, auch Roger Federers!). Auch Eifersucht, übermässiger Stress, systematische Selbsterschöpfung, Neid, Fremdenfeindlichkeit, Biederkeit, Unterwürfigkeit, Hass und alles Machtstreben sprechen davon. Natürlich auch Suchtverhalten, unangemessene Gewalttätigkeit – also auch ausnahmslos Kriege (worauf glaubst du, beruhte der Grossmachtswahn des kleinen, hässlichen, lebensuntüchtigen Hitlers? Aber auch Napoleon gehörte dazu, und alle andern Kriegsherren auf ihre Weise!), und schliesslich fast alle Verbrechen (auch all jene mit ‚Migrationshintergrund‘ …). Dazu gehören auch Glaubenssysteme, insbesondere der Wahn eines allmächtigen Gottes. Glaubenssysteme sind spezialisiert darauf, das Leiden von uns Menschen zu vergrössern. Sie sollen uns unseren Unwert eintrichtern (Erbsünde), uns aber über die wahren Zusammenhänge belügen, da sie durch die Schwächung des Individuums und die anschliessende Gefolgschaft – natürlich unwertbedingte! – persönliche Machtgelüste der entsprechenden Führer bedienen sollen. Das alles ist Ausdruck des uns allen gemeinen Empfindens, unwert zu sein.
Hinter der Mehrzahl von Erscheinungen, die wir in unserer Erklärungsnot irgendwelchen mehr oder weniger oberflächlichen Phänomenen zuordnen, steckt in Wahrheit dieses einfache, unglaublich mächtige Empfinden: als Individuum, als Familie, Sippe oder gar als Volk unwert zu sein (hallo Juden, Armenier und alle andern verfolgten – und eben auch mal verfolgenden! – Völker!). Wenn du diese unangenehme unbequeme Wahrheit erst einmal genommen hast, wird sich der Schleier heben und du wirst staunen, wie einfach die Motive hinter den Phänomenen plötzlich geworden sind, wie einheitlich sie sind und wie logisch und direkt sie sich plötzlich erklären.
Die Betroffenen sind nicht nur die Schönen, auch die Hässlichen, nicht nur die Dummen, auch die Gescheiten, nicht nur die Sportlichen, auch die körperlich Schwachen, nicht nur die Bösen, auch die Braven, nicht nur die Arbeitsuntüchtigen, auch die Fleissigen, nicht nur die Stars, auch die Verlierer, nicht nur die Kranken, auch die Gesunden, nicht nur die SchülerInnen, auch die (gewöhnlichen) Lehrer, ebenso wie die Gurus und schliesslich – besonders tragisch! – nicht nur sämtliche Täter, sondern auch die Opfer 🙁 Und natürlich Frauen ebenso, wie Männer. Wobei … meine neuste Entdeckung ist die, dass Frauen und Männer von einer unterschiedlichen Art des Unwertempfindens betroffen – oder sollte ich sagen beseelt? – sind. Das heisst, eigentlich weiss ich das schon lange; aber es brauchte seine Zeit, bis ich bereit war, das anzuerkennen. Doch davon ein ander Mal.
Du fühlst dich also unwert, ich fühle mich unwert (da ich das irgendwann jedoch genommen habe – lange nachdem ich ein erfolgreicher und ob seiner Lebensweisheit und Vitalität bewunderter Psychotherapeut und mentaler Lehrer (von andern Lehrern gar ‘Meister’ genannt) geworden war! – konnte ich mittlerweile ziemlich erfolgreich daran arbeiten) … ok, weiter: Dein Partner oder deine Partnerin fühlt sich unwert, deine Grosseltern, deine Eltern und Geschwister, leider auch bereits deine Kinder (das Tragischste von allem!), deine sämtlichen Freunde – auch jene, die du bewunderst –, deine Nachbarn, die Menschen, die du liebst, ebenso wie jene, die du fürchtest; dein Vermieter, dein Boss, deine Untergebenen, alle deine Teammitglieder, deine Lehrer, leider auch deine Schüler, die VertreterInnen in den politischen Behörden, die PolizistInnen, Richter, Anwälte; aber natürlich auch die Ärzte; ja, und, wie gesagt: auch die PsychotherapeutInnenen, die sich bemühen, dich psychisch fit zu machen; nur das eine will ihnen nicht gelingen: dich nachhaltig von deinem Unwertempfinden zu befreien. Wie sollte ihnen bei dir gelingen, was sie bei sich selbst nicht vermochten, ja, nicht einmal anstrebten; sie möchten ja unbedingt die Überlegenen sein?!
Glaubst du nun, das sei eine gute Nachricht, dass es im Grad des persönlichen Empfindens, unwert zu sein, erhebliche Unterschiede gibt? Das ist nur eine gute Nachricht, wenn du dadurch dein eigenes Unwertempfinden abschwächen möchtest (oder für Masochisten: dramatisch erhöhen). Im Grunde spielt das für dich keine Rolle. Denn dein Unwertempfinden nagt an deiner Lebenskraft, verunsichert dich umfassend (auch wenn du das nur selten oder gar nicht zulässt bzw. wenn du es zu kompensieren versuchst) und beherrscht dein Leben. Für dich persönlich ist diese unangenehme unbequeme Wahrheit stark genug; auch wenn andere kaum ihren Kopf heben können oder sich und andere dramatisch zerstören.
Das Erste ist, diese unangenehme unbequeme Wahrheit zu nehmen, für dich ebenfalls als gültig anzuerkennen. Ohne das sind all deine Bemühungen, davon loszukommen – vor allem wenn du die verborgene Wahrheit hinter einem bestimmten Phänomen gar nicht erkennst – erfolglos. Am wenigsten von allem nützen Mindkonzepte, die allesamt eingespannt werden, um der unangenehmen unbequemen Wahrheit zu entkommen.
Es gibt kein Entrinnen! Und es gibt keine Lösung. Keine, die du gezielt anstreben könntest. Und vor allem gibt es keine Hoffnung. Auch das gehört zur unangenehmen unbequemen Wahrheit. Das Einzige, was du tun kannst, ist dich der Wahrheit zu stellen. Absolut Schonungslos, absolut nüchtern-selbstkritisch, absolut beharrlich. Demütig, doch mit erhobenem Haupt: Facing Truth eben – Facing Hell!
Dann – wenn du dich ausreichend bewährt hast vor dir selber, vor deiner unangenehmen unbequemen Wahrheit, wenn du so manches durchlitten hast, es ertragen hast, ohne einen Ausweg, noch eine Perspektive zu sehen -, dann wird es, parallel zum Leiden, leichter. In deinem Innern beginnt etwas sich zu lösen. Etwas füllt sich auf wie ein riesiger Krater, in den allmählich fruchtbare Erde rieselt. Es interessiert dich nicht besonders. Du stellst es fest. Dein Verhalten ändert sich unmerklich und doch deutlich. Du stellst es beiläufig fest. Es ist weniger das Auffällige, Spektakuläre. Es sind strukturelle Prozesse. Fundamentale, dein Leben einschränkende Eigenschaften, die bislang leider zu dir gehört haben, geraten in Bewegung, werden schwächer, verschwinden schliesslich spurlos. Bald schon wirst du dich nur noch schwach an sie erinnern – wie an einen lang anhaltenden, zehrenden Alptraum. Dem einen folgt das nächste. Es ist ein Fluss mit vielen Adern. Alle im Ursprung miteinander verbunden und doch jede für sich fliessend. Das kümmert dich kaum. Du hast genug damit zu tun, dich dem zu stellen, wer du bist und was sich aus der Tiefe zeigt. Facing Truth! Das ist deine Orientierung. Wenn dir das gelingt – ohne Finten, ohne Ausweichen, ohne Rechtfertigung; das ist die grosse Herausforderung! -, dann geschieht der Rest von selbst.
eine information zum konzept des buches, die einleitung:
„Und wo bleibt die Frau??
Sie werden Sie im Buch finden – definitiv!
Ja, sie wird eine entscheidende Rolle spielen. Zumindest, wenn es nach mir geht.
(Sie kommen hier nicht zu kurz – take it for guaranted!)
Was Sie hier finden: Eine Sammlung von herausfordernden Aufsätzen für die Lektüre auf Flügen, in Zügen. An einsamen Abenden. Oder wenn Zerstreuung Not tut, statt surfen, Sudoku oder Sexvideos. Geht auch leicht betrunken. Aber das ist nicht der Grund für den Titel. :)“
2bd am 24. Mai 2015 um 13:31 Uhrno öppis zum konzäpt, ahand vom plante zaligsmodus:
Das Book in Progress: BIP
Die gegenwärtige Sammlung von unerhörten Texten für Businessmen and -women kostet CHF 51.
2bd am 24. Mai 2015 um 13:53 UhrDie Texte werden unregelmässig, aber laufend erweitert.
Der Erwerb der aktuellen Sammlung, plus des Rechts auf die Fortsetzungen kostet CHF 31. Plus ab und zu einen Obolus, wenn Leser, Leserin oder Autor finden, es sei Rechtens. Dazu liegt jeder Erweiterung ein Einzahlungsschein bei.