Appetithäppchen für wieder einmal «tüchtig und geniessen: Touren»
von 2b am 2. August 2015
Unmttelbar nach der Tat (17715) habe ich einen wild-dramatischen Bericht zu dieser HOCH D R A M A T I S C H E N Tour auf den Schiberg in der Region Wägital/Bockmattli geschrieben 😉
Doch, um ihn fertigzustellen und dann auch noch die Bilder einzufügen, fehlte mir dann und bisher die Zeit. Doch die Sache ist noch nah! Wie mein Kommentar auf «hikr», zum Tourenbericht von ossi, zeigt. Er machte allerdings bloss den SW-Grat, nicht die Brennaroute, das eigentliche Prunkstück des Schiibergs.
Als Appetithäppchen, und um euch die schrecklich langweilige Wartezeit zu versüssen, schicke ich schon mal den Komm an ossi 🙂
Doch, um ihn fertigzustellen und dann auch noch die Bilder einzufügen, fehlte mir dann und bisher die Zeit. Doch die Sache ist noch nah! Wie mein Kommentar auf «hikr», zum Tourenbericht von ossi, zeigt. Er machte allerdings bloss den SW-Grat, nicht die Brennaroute, das eigentliche Prunkstück des Schiibergs.
Als Appetithäppchen, und um euch die schrecklich langweilige Wartezeit zu versüssen, schicke ich schon mal den Komm an ossi 🙂
2bd Pro hat gesagt: fehlerhafter Tourenbericht
Gesendet am 29. Juli 2015 um 23:04
Gesendet am 29. Juli 2015 um 23:04
der plan war, über die brennaroute zum S-gipfel, den wir schon kannten. von da wieder zurück zum N-gipfel und über den SW-grat runter. ich mag es, gipfel, die im aufstieg beschrieben werden, im abstieg zu begehen. Bsp Pizzo Ruscada S-grat, wo man im abstieg den weg kaum wittern kann, und wir prompt falsch liefen und in einem geschätzten T27 gelandet sind … wir haben überlebt. 🙂
also, lieb ossi hat den aufstieg oben beschrieben und mit ‚sehr lohnend‘ markiert.
wie mans nimmt. er hat nämlich kein wort darüber verloren, dass man dort akut mit gewittern rechnen muss. aber hallo! und man deshalb den grat besser vorübergehend verlässt – und nicht etwa der netten karren wegen, vor denen er gefliessentlich warnt! es hat getätscht, das kann ich euch sagen. und minütlich hat es mir die (letzte verbliebene) haartolle vom kopf gehoben, der elektrischen spannung wegen. 🙁
ebenfalls kein wort, herr ossi, vom danach einsetzenden krassen regen, und dann vom HAGEL! ich montierte meine handschuhe, nachdem wir am morgen noch bei 35° zum bockmattli aufgestiegen waren und schier einen hitzschlag erlitten hätten. 🙁
und ebenfalls ausgeschwiegen hat er sich darüber, dass man unbedingt damit rechnen muss, dass, kaum ist man nach dem gewitter auf den grat zurückgekrochen, ein furztrockener sturm einsetzen kann, der sich zum orkan entwickelt. sowas habe ich noch nie erlebt. wir haben uns an allem festgeklammert, das verfügbar war. auch warntafeln fehlten! 🙁
der rest dann stimmt. bald wieder redlich schwitzend erledigten wir den restlichen abstieg. und hätten wir danach den wanderweg nicht mutwillig links liegen gelassen, wären wir bestimmt vor mitternacht(!) in innerthal eingelaufen, nach weiteren 5 1/2 stunden meist hartem dauer-T6 bei der querung der supersteilen hänge ob dem wägitalersee. immerhin: das einnachten machte das ganze wenigstens abenteuerlich …
so hoffe ich denn, herr ossi hatt in den seit da verstrichenen 8 jahren mit seinen berichten etwas dazugelernt. 🙂
ebenfalls kein wort, herr ossi, vom danach einsetzenden krassen regen, und dann vom HAGEL! ich montierte meine handschuhe, nachdem wir am morgen noch bei 35° zum bockmattli aufgestiegen waren und schier einen hitzschlag erlitten hätten. 🙁
und ebenfalls ausgeschwiegen hat er sich darüber, dass man unbedingt damit rechnen muss, dass, kaum ist man nach dem gewitter auf den grat zurückgekrochen, ein furztrockener sturm einsetzen kann, der sich zum orkan entwickelt. sowas habe ich noch nie erlebt. wir haben uns an allem festgeklammert, das verfügbar war. auch warntafeln fehlten! 🙁
der rest dann stimmt. bald wieder redlich schwitzend erledigten wir den restlichen abstieg. und hätten wir danach den wanderweg nicht mutwillig links liegen gelassen, wären wir bestimmt vor mitternacht(!) in innerthal eingelaufen, nach weiteren 5 1/2 stunden meist hartem dauer-T6 bei der querung der supersteilen hänge ob dem wägitalersee. immerhin: das einnachten machte das ganze wenigstens abenteuerlich …
so hoffe ich denn, herr ossi hatt in den seit da verstrichenen 8 jahren mit seinen berichten etwas dazugelernt. 🙂
ossis antwort: Das ist aber schitter, ein Wandertag mit Gewitter…
Das tunkt mi gewaltig, was du da beschriibsch! Und wänn ich mer vorstelle, dass d’E das alles mitmacht, dänn H U E T A B ! VOR EU BEIDNE !
Ursula am 3. August 2015 um 19:43 UhrIch säg das drum, wili scho bime T4 gwaltig a mini Gränze chumm. Doch hani immerhin letscht Wuche mini LUSCHT a settige Useforderige wieder zrugg gwunne. Ich mag mi erinnere, dasi –churz bevor i de U känneglärnt han- aagfange han, mich minere Höheangscht z’stelle. Damals mit eifache Chlättertoure mit em Ueli Falett. Für mich isch dänn e neuei –für mich überwältigendi- Wält ufgange. Leider isch die Faszination ide Zweierchischte wieder versandet, will de UB kä Bezieig zu Bergtoure, Chlättere und so gha hät. Zwüsched dure hani’s mal –zäme mit em UB- wieder wele wüsse und mir sind mit Fründe vo eus, wo beidi uspildeti Bergfüerer sind, uf e paar Hochtoure gange. Doch irgendwänn hät’s mer abglöscht, will die –ehrgiizig wie’s sind- vill Druck usgüebt händ und ua vo richitige Pause nüt händ wele wüsse. So hät’s mer kä Spass me gmacht und ich hami nüme für settigi Erläbnis iigsetzt.
Letscht Wuche sind de U und ich unverhofft –uf eigeti Fuscht und zersch eigentli ziellos- chli go chraxle. Dur das isch mini Faszination für s’Underwägssi ide Berge –ebefalls völlig überraschend- wieder erwacht. Erschtens lieb’ich’s, wänn ich de ganz tag körperlich (mit Händ und Füess) gforderet bi. Es hät mi usserordentlich gfreut, dasi mi total fit gfühlt han. Punkto Kondition (Chraft, Usduur, Beweglichkeit) hani nie es Problem gha. Dänn hät mi d’Useforderig mit mire Höheangscht fasziniert. Sobald de Wäg usgsetzt gsii isch und ich gwüsst han, das en Fähltritt verheerendi Folge hetti, hät mi ständig en Schwindel begleitet und es isch mer echli schlächt worde. Am Friitig simmer relativ lang en usgsetzte Grat gange, wo’s links und rächts s’Loch ab gange isch. Ich hami immerwieder uf min Körper, de Atem, uf de Wäg (dh eifach uf de nächschti Schritt) konzentriert und han ja –wie bereits prichtet- chöne uf mini körperliche Fähigkeite vertraue. Und jetzt hani jede Tag Luscht, no uf dä, uf diese, uf jene Berg ufezchraxle, ja verspüre sogar echli Wehmuet will mer jetzt wieder im Underland sind und d’Berge nöd grad griifbar vor eusere Nase händ 🙁
Unverhofft gab es eine fortsetzung im zusammenhang mit meiner (höhen-)angst und der lust, an meine grenzen zu gelangen, ohne dass es mir gleich ‚ablöscht’:
In diesem zuge fragte ich B, ob wir –wenn ich zeitlich schon die gelegenheit dazu hatte- zusammen einen berg besteigen könnten. Wie das so ist bei B hatte er im sinn, mich über meine bisherigen grenzen zu führen. Da ich –ausser auf skiern und jenem outdoortag im toggenburg- noch nie mit ihm in den bergen war, hatte ich keine ahnung, ob und wie dies funktionieren würde. Wobei ich das misslingen GANZ auf meine kappe genommen hätte. ICH TRAUTE MIR SELBER NICHT ! Als ich am vortag im internet die bilder der gewaltigen abgründe der geplanten tour sah, war ich mir sicher, dass ich dies nicht überleben würde. Oder wenn, dass es mir dann ganz sicher wieder ‚de gong’ geben würde. Ich schlug B im letzten moment eine einfachere tour vor, von der ich mir vorstellen konnte, dass ich sie meistern würde. Doch B –ihr kennt ihn ja 😉 – ist in diesen dingen unerbittlich.
Ursula am 15. August 2015 um 14:35 UhrAm vortag kroch allmählich die angst in mir hoch, bis sie jedes einzelne glied meines körpers regierte. Während einer gemeinsamen rp mit U überwältigte sie mich, es kam zu pp2 mit heftigen emotionen: ‚ich gehöre in den abgrund, genau so wie meine mutter und meine grossmutter. es ist richtig, dass ich dort unten zu ihnen gehöre’. Nun war mir klar, dass meine höhenangst ausschliesslich in den pp gehört. Doch die anspannung vor der tour blieb.
Nach einer beinahe schlaflosen nacht fuhren wir am morgen früh von winti nach neihüttli. Bereits die fahrt war ein kleines abenteuer, da von seedorf aus, eine enge, steil-kurvige strasse nach isenthal führte. B übernahm, auf meine bitte hin, gerne das steuer und damit begann B die führung zu übernehmen. Eine spassig-rassige fahrt durch dutzende kurven führte uns nun zum ausgangsziel der tagestour.
Das abenteuer ging gleich weiter: mit einer offenen holzkiste wurden wir in die höhe transportiert. Etwas, was ich noch vor ein paar jahren nie hätte geniessen können!
Nach einer stärkung ging es durch stets abschüssige abhänge hoch. Die angst, weiter oben zu tode zu stürzen, blieb im nacken.
Während unserer ersten liegepause überwältigte sie mich wieder: ‚ich verliere mein leben’, etwas später war ich in der erinnerung als säugling im kontakt mit meiner mutter ‚ich verliere dich, und damit verliere ich mein leben’. Es brauchte mut, dies mit voller wucht zuzulassen und gleichzeitig spürte ich eine grenzenlose liebe und dankbarkeit, dass diese schlummernden gefühle in meinen eigenen abgründen wieder lebendig werden dürfen!
Dann ging es weiter, stetig nach oben, B sicher und souverän voraus. Irgendwann kamen wir zu den vermeintlich heiklen passagen. Wieder spürte ich einerseits die lauernde angst in meiner tiefe und andererseits mein eigenes vertrauen in meine körperlichen fähigkeiten. B strahlte die totale ruhe und sicherheit aus. Ich spürte, dass er keinerlei angst hatte und locker voranschritt. Selbst dann, wenn er mir an ausgestzten stellen seine ‚führende’ hand geben musste. Doch sahen die bilder viel schlimmer aus, als es in wahrheit tatsächlich war. Wirklich zu tode stürzen hätte man kaum können.
In der auseinandersetzung mit meiner angst und meinem körper nahm ich deutlich wahr, dass ich dem stand auf meinen füssen nicht traute. Ich hätte dies technisch, bzw mit bemühen sicher etwas verbessern können, doch war mir völlig klar, dass sich dies nur mit pp lösen würde/wird. Schlussendlich war der ganze weg auf den gipfel gut bewältigbar, ich war wohl gefordert, jedoch –dank B’s absolut souveränder führung- nie überfordert.
Beim abstieg wurden wir von überwältigenden bildern überrascht. Eine unglaubliche szenerie, die sich uns bot, die wir an diesem ort nie erwartet hätten. Als ob wir mitten im grand canyon stehen würden, mit aussicht auf gewaltige abgründe, mit fast unglaublichen farbkombinationen. Immer wieder mussten wir stehen bleiben, um die ganze wucht auf uns wirken zu lassen.
Während des absteigens wurde ich gewahr, dass meine immense höhenangst ausschliesslich in den pp gehört und sonst nirgends hin. Und dass dadurch, dass ich mich real dem schwindel stellte, die entsprechenden emotionen provoziert und sofort an die oberfläche gespült wurden. Dies das fazit einer grossartigen, unvergesslichen abenteuergrenzüberschreitungsppbergtour.
GROSSEN DANK AN DICH BERNHARD ! und an deine aussergewöhnliche kompetenz und fähigkeit, menschen souverän, gelassen und stark durch innere und äussere abgründe zu führen !
Was für ein wunderbarer Bericht! Danke Ursula, lässt du mich teilhaben.
Jacqueline am 15. August 2015 um 16:30 UhrEin schöner Bericht Ursula. Mir hat es Bernhard jeweils offen gelassen, welche Art Tour ich will, so dass ich prompt in Nöte kam und natürlich die schwierige Tour wählte – nichts weniger schuldet sich der Weichling ja. Es war dann aber das passende, wie sich heraustellte, mindestens als wir im Eden Roc am See nochmals von unten heraufschauten! Wie du auch schreibst: für mich überhaupt zu sagen und zu fühlen ich habe Angst, Todesangst. Ehhm, uff! bei der Durchquerung einer Platte, wo man nur wenige Zentimeter hat zum abstehen, und das ausrutschen fatal wäre, sagte mir mein Verstand, ‚are you fucking out of your mind?‘ Gleichzeitig konnte ich ruhig atmen und Schritt für Schritt nehmen. B habe ich dabei nicht mehr sichtbar wahrgenommen, aber er war spürbar da und ich fühlte, das ist normal.
Ich darf auch wieder mal etwas berichten aus dem fernen Osten…nein, nicht von den Sauftouren). Ich sitze in der lounge Bishkek Airport und warte auf den Flug nach Istanbul. So etwa wie der Bahnhof Glattfelden ist es hier am Flughafen, einfach anders.
Marek am 16. August 2015 um 5:45 UhrIch war diese Woche in B in einer richtig professionellen Thai Massage. Die Masseurin braucht dabei Hände, Füssen und Knie und spannt und drückt und knetet alles sehr kunstvoll durch. Ich wusste ja, dass ich verspannt bin, aber es war dann sehr schmerzvoll (Sie immer wieder, sehr spürsam: Sir, are you OK?). Dann fand ich, also los emal Bürschtli, wenn ich jetzt hier bin, wieso dem Schmerz ausweichen und nicht einfach schauen, wie weit ich gehen kann resp sie gehen lassen kann, ohne dass der entsprechende Muskel sich als Reaktion noch weiter verspannt? Ich lernte Muskeln kennen die ich zuvor nie spürte, und Verhärtungen und Verspannungen allerorten.
Nun ja mir ist klar, das löst sich ja nicht von aussen, aber es war einfach ein tolle Erfahrung! Ich lief nachher durch die Strassen, leicht beschwingt von den Schmerzen, und war für einen Moment ganz im Einklang mit meinem verspannten Körper, mit mir.
Zu 2: das ist ein wahsinnsbericht. Wie klar du beschreibst, was in den prozzes kommt und wie die handlungen den prozess füttern. Stark! Das sagt soviel über das projekt normal.
Michael am 16. August 2015 um 8:40 UhrZusammen mit den fotos ein bericht für die website.
Danke, das du vorwärts gehst!
zu 4
2bd am 17. August 2015 um 18:11 Uhrwunderbare, eindrückliche beschreibung von thailand in bishkek, oder bishkek in thailand?und, klar, marek, hier ist meine anregung besser platziert. hier hast viel raum, um, von mir aus neben den sauftouren, auch von dem zu erzählen, weshalb du glaub ich in dieses tolle land fliegst. und dann nach istanbul!?