Fest der Aufrichte – die erste Bauphase
Wie lange ist das nun her? Etwas weniger als ein Jahr? Beim Stehen der Impuls und das Verlangen, mich mehr aufzurichten, inbesondere das Becken nach hinten gehen zu lassen, was jedoch zugleich schmerzte. Zum Glück gibt es G&D; da hat man reichlich Zeit, einfach zu stehen, zu sitzen und zu achten.
Allmählich wachsen jedoch die Schmerzen, …
… treten irgendwann, unwillkürlich auf. ZB beim Aussteigen aus dem Auto; ich zucke zusammen und muss mich festhalten an irgendwas, gleichsam aus dem Auto kriechen. In mir drin ist klar, das ist kein Bandscheibenleiden; wandern zB kann ich beinahe ungehindert. Und das Bedürfnis, mich von unten bis oben aufzurichten – das notabene auch nichts Neues ist, sondern schon in ‚vorprimären‘ Phasen (i.S. des aktuellen AB-PP) stattfand – begleitet mich im Alltag ebenso wie, ganz intensiv, im PP.
Dann beinahe plötzlich ungeheure Schmerzen im Rücken. Wie klassisches Bandscheiben Desaster. Nach dem Liegen/Sitzen kann ich kaum mehr aufstehen; brauche oft mehrere Minuten, bis ich wieder stehe. – Das zieht sich über Wochen hin und ist gar nicht lustig. Wie krass muss die Verspannung sein, wenn die ‚Lösungsschmerzen‘ derart dramatisch und anhaltend sind?! Natürlich ‚liebäugle‘ ich immer wieder damit, die Schmerzen klassisch-medizinisch zu interpretieren, vielleicht gar zum Arzt zu gehen. Doch die Widersprüche sind zu stark. Dieser – trotzdem durchaus erträgliche – Horror ist dem erfolgreichen NormalProjekt zuzuschreiben. Puh! „… ist nicht gratis.“ Ja, das kann ich laut sagen und bestätigen. 🙁
Und, tatsächlich, irgendwann verschwinden diese enormen Schmerzen ganz allmählich. Und, stimmt schon: Ich fühle mich aufrechter, denn je in meinem Leben. Das wird von Menschen, die mir nahe stehen, auch unaufgefordert vermeldet. – Gut, die Schmerzen im Kreuz verschwinden bloss, um neuen Schmerzen Platz zu machen. Sie sind immerhin nicht mehr so dramatisch, machen jedoch vor allem das schlichte Stehen, nachdem ich mich vom Bett erhoben habe – eben zB im G&D – ebenfalls zur Tortur. Es handelt sich um Schmerzen im Gesäss, überraschenderweise vor allem im rechten (während ich die (Verletzungs-)Probleme doch va links produzierte), die sich immer wieder mal hinten bis zum Knie, ja auch mal bis zum Fuss ausdehnen. Dass einfach das ganze Füdli wehtut, so etwas hatte ich noch nie in meinem Leben. Es ist wie ein ungeheurer Muskelkater. Bloss zieht der sich über Monate hin und machte erst vor Kurzem einem neuen Rückenphänomen Platz. Siehe gleich. – In AB-PP nehmen die entsprechenden Bewegungen i.S. des vegetativen PPs einen zentralen Platz ein. Das Aufrichten, inkl. Durchbiegen des Rückens, u.a. indem das Becken immer weiter nach hinten gleitet, und sich eben die Schultern breit machen und nach hinten wandern, wie das seit über einem Jahr geschieht, sich ebenso der Nacken weiter aufrichtet, dies scheint bei der Befreiung der ursprünglichen innersten Ressourcen zumindest bei mir einen zentralen Platz einzunehmen. Was wiederum nicht erstaunt. Heisst doch die Wirbelsäule auf englisch ‚the core‘; was soviel heisst, wie ‚der Kern‘. – Ach ja, dieser ganze Aufrichteprozess geht einher mit, oder wirkt sich auch aus auf den Kontakt zu den Füssen. Obwohl mich seit meinem Erwachsensein auf meine Füsse verlassen kann – zB beim Überschreiten schmalster Grate – ist das, was ich jetzt dort unten erlebe, eine völlig neue Dimension. Fantastisch! Bin gespannt auf die Probe aufs Exempel; heisst, wie ich nun über die Grate wandere.
Und eben, und immerhin, seit Kurzem hat sich der entsprechende Schmerz verringert. Ich kann mich bei G&D/Mond wieder vergleichsweise gut und lange nach vorne beugen (und übrigens, im Unterschied zu früheren Jahren, stets mit Leichtigkeit mich aufrichten, ohne mich abzustützen), während die nächste ‚Lösungsphase‘ (?) eingetreten ist. Wie jeder PW im NP war auch dies nicht im Geringsten vorauszusehen, nicht einmal zu erahnen. Das Becken gleitet nun gleichsam plötzlich in einer solchen Konsequenz und Dimension nach hinten, während der Rücken sich wie verrückt biegen muss, um die ganze Gestalt senkrecht zu halten, dass es schlicht und wörtlich atemberaubend ist. Lustigerweise WILL jedoch der Körper dabei unwillkürlich tief atmen – ein typisches und absolut zuverlässiges Zeichen, dass wir etwas ‚RICHTIG‘ i.S. des Homo normalis machen –, was das Ganze zu einer ziemlich anstrengenden und Aufmerksamkeit heischenden Angelegenheit macht. Mich dann so durch die Welt zu bewegen braucht dann etlichen Mut. ‚Du darfst nicht wirklich stark sein, sondern musst dich der Schwäche der andern anpassen. Ja nicht auffallen! Höchstens …‘ (wie, das stand ja im letzten Beitrag); so die primäre Lehre des kleinen Berni. Schön ist, dass der geforderte Mut sich in diesen paar Tagen, seit sich das abspielt, bereits deutlich verringert hat; wunderbarerweise und perfekt unterstützt vom gleichzeitig stattfindenden Prozess des Zuwendens zu den Männern (was mir paradoxerweise erlaubt, sie zu ignorieren) – ohne mich von den Frauen abzuwenden! Und jener Prozess wird seinerseits von verschiedenen Lösungsprozessen begleitet, u.a. der Erfahrung der Wut (dazu wohl im nächsten Beitrag; Beitrag deshalb, weil es sich dabei mit ziemlicher Sicherheit nicht bloss um individuelle, sondern um generelle Prozesse handelt). Unterstützend wirkt auch das Phänomen mit meiner linken Schulter (die weiterhin weh tut; mal mehr, mal weniger), das ich ebenfalls im letzten Beitrag beschrieb. – Übrigens ist bei diesem ganzen Geschehen das Ausmass der nach hinten rausgebogenen Kreuzwirbel – also genau umgekehrt wie natürlich – deutlich geringer geworden. Der Bogen ist zurzeit ziemlich flach. Manchmal verschwindet er gar ganz.
Ja, und damit sind wir beim aktuellen Stand der Aufrichte angelangt. Bin gespannt, wies weitergeht. Das heisst, selbst für das Gespannt-Sein drauf fehlt mir die Motivation. Ich bin von dem, was sich gerade abspielt, vollständig eingenommen. Und auf allfällige neue Schmerzen mag ich mich ja auch nicht freuen. Tschüss, bis auf weiteres!
a: aktuell arbeiten alle drei hauptbaustellen zusammen. aufregend, erregend, spannend – grosssartig!
2bd am 2. November 2018 um 12:04 Uhrb: neu – und wie stets unerwartet – bei der becken-rückenbaustelle ist nun das sich vorwölben des ganzen rückens. ergänzt das sich nach hinten schieben des beckens logisch. ein sehr schönes erleben.
c: mit den augen gehts rasend schnell vorwärts. bereits etwa 50% der zeit ‘schaue’ ich wirklich. heisst, drücke die kraft aus, die bereits in mir gewachsen ist. na ja, wohl noch ganz wenig. denn …
d: erst gestern wurde ich in einem pp wieder ganz tief gewahr, wieviel angst in mir steckt; wie schwach ich zutiefst und seit frühester kindheit bin. der rest: SHOW!
„Es handelt sich um Schmerzen im Gesäss, überraschenderweise vor allem im rechten (während ich die (Verletzungs-)Probleme doch va links produzierte),”
so steht da oben geschrieben (ende erstes drittel). abwarten …
scheisse; vor ein paar wochen meldete sich die linke hüfte. doch diesmal ganz anders, wie vor ein paar jahren, als sich eine arthrose abzeichnete; die sich dank des primärprozesses dann vollständig auflöste. nein, diesmal ist das rein muskulär. meine beweglichkeit ist immer noch ziemlich phänomenal, ohne spürbare einschränkung. es sei denn, ich möchte mich beim G&D vornüberneigen und der linke fuss liegt auf dem rechten oberschenkel. horror! die dehnung und verdrehung der entsprechenden muskeln tut dermassen weh. ok, nichts im vergleich mit dem rücken letztes frühjahr – was lieberweise einem gänzlich schmerzfreien und seeehr kräftigen unteren rücken platz gemacht hat; wie wohl kaum jemals in meinem leben (Scheuermann und so). manchmal schaffe ich das vornüberbeugen grad so, manchmal keine chance.
2bd am 30. Januar 2019 um 15:33 Uhrtja, und das dauert nun auch schon eine geraume weile … die strafe des teufels für den ungeheuren, ziemlich blinden einsatz meines bewegungsapparates bei verrückten bergtouren, trotz vergangener verletzungen; ebenfalls beim bergsteigen, bzw zufolge dessen erlitten (Thalusfraktur; Achillessehnenriss, beide links).
was ich da vor neun monaten geschrieben habe, dauert immer noch an. jedoch nicht mehr vergleichbar mit damals. die linke hüfte scheint doch grossteils gelöst und verbindet sich recht harmonisch mit dem unteren rücken, der nach wie vor so stark – und symptomfrei! – ist wie nie in meinem leben. auch das sich nach hinten wölben des beckens und des unteren rückens (lordosis) geschieht zwar noch nicht automatisch, jedoch mittlerweile schmerzfrei und mühelos, ja fühlt sich sehr angenehm und ‘richtig’ an. ich würde sagen, fortgeschrittene A-Phase.
und selbstverständlich hat dieser lösungsschmerz – wie vor rund einem jahr der rücken der hüfte – längst hauptsächlich einem anderen platz gemacht: der linken schulter. drum fahre ich jetzt dort weiter, wo ich auch schon darüber – und ebenso übers becken, bzw die linke hüfte geschrieben habe.
2b am 9. Oktober 2019 um 8:57 Uhr