bfu-Kampagne Turboschlaf – Fortsetzung1
Ich habe hier den Brief an die bfu betreffend deren Kampagne Turboschlaf veröffentlicht. Der Brief ging inkl. Begleitbrief auch an die BR Leuthard und Calmy-Rey (im INSIDER nachzulesen).
Unterdessen ist die Antwort des Leiters der Kampagne, Peter Matthys, eingetroffen. Leider ist sie wie erwartet ausgefallen: verteidigend, statt offen, beamtenhaft halt. Also nichts Neues im Schweizerland.
Ich füge hier den Brief ein und danach meine Antwort darauf.
„Guten Tag Herr Brändli
Wir haben Ihr Schreiben vom 18. Mai erhalten. Besten Dank.
Ich antworte Ihnen gerne als verantwortlicher Leiter Kampagnen/Marketing der bfu wie folgt:
1) Unsere Kampagne Turboschlaf basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen und den Resultaten von mehreren Expertengesprächen.
Als wirksamstes Gegenmittel gegen Schläfrigkeit am Steuer propagieren wir deshalb in unserer Kampagne einen Turboschlaf von 15 Minuten.
2) Das Wort «Turboschlaf» wurde durch uns erfunden und wissenschaftlich fundiert auf seine Verständlichkeit abgetestet.
3) Die Kampagne wird unabhängig von der bfu durch die Kampagnenauftraggeber evaluiert und begleitet.
4) Die vor dem Kampagnenstart durchgeführte Baselinestudie des Fonds für Verkehrssicherheit hat ergeben, dass die Gefahr von Schläfrigkeit am Steuer unserem Zielpublikum sehr wohl bewusst ist.
Weniger bekannt ist das wirksamste Mittel gegen Schläfrigkeit am Steuer, nämlich in erster Linie genügend Schlaf vor der Fahrt resp. ein Turboschlaf von 15 Minuten wenn Müdigkeit aufkommt.
5) Nach der ersten Welle der Kampagne in diesem Frühjahr zeichnet sich ab, dass wir das Kampagnenplakat optimieren und vereinfachen können. Drei neue Sujets werden nun in einer tachistoskopischen Studie geprüft um neue Erkenntnisse hinsichtlich Lesbarkeit zu erhalten. Wir arbeiten gegenwärtig an der Detailplanung der zweiten Welle, welche Mitte September 2011 starten wird.
Ich hoffe, ich konnte Sie einigermassen davon überzeugen, dass wir die Ausprägung unsere Kampagnen nicht einfach dem Zufall überlassen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Sie können aber versichert sein, dass wir alles daran setzen werden, mit unserer Kampagne ein Umdenken in der Bevölkerung herbeizuführen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass laut Musik hören, das Fenster runterkurbeln und frische Luft schnappen oder singen keine tauglichen Mittel gegen Müdigkeit am Steuer sind. Die einzige wirksame Massnahme gegen Schläfrigkeit am Steuer ist der Turboschlaf.
Freundliche Grüsse
Peter Matthys
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Peter Matthys
Leiter Kampagnen / Marketing
bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung
Hodlerstrasse 5a, CH-3011 Bern