Liebe – was sie vermag
Was vermag die Liebe?
Liebe, diese ungestüme Kraft, neigt dazu, unsere Sinne zu vernebeln. Nun ja, das ist ja auch eine ihrer biologischen Aufgaben. Kein Einwand.
Daher erscheinen die Bewertung von Liebe ebenso wie das Gespräch darüber gerne etwas abgehoben von der Lebenswirklichkeit.
Was aber ist Liebe ihrem Wesen gemäss? Und was vermag sie wirklich?
Die erst Frage habe ich bereits vor etlichen Jahren ausführlich beantwortet. Eine Kurzform davon findet sich hier.
Also kann ich jetzt darauf fokussieren, was Liebe so alles kann. Ich werde mich wiederum kurz fassen.
Liebe ist eine grosse und wie gesagt, gern ungestüme Kraft. Daran wird wohl niemand zweifeln.
Liebe verbindet (damit ist deren Wesen in ein Wort gefasst).
Doch, wer sich mit wem verbindet, das ist der Liebe egal. Eva liebte ihren Adolf genau so, wie Barak seine Michelle.
Liebe vermag es nicht, dich, deine(n) Angebetete(n) oder irgend jemanden sonst zu verändern!
„Ja, aber …“
Du hast Recht. Da passiert doch was, wenn Liebe wirkt.
Also, was passiert, wenn Liebe wirkt?
Liebe schwemmt deine beste Version an die Oberfläche und im besten Fall ins Handeln.
Im Verbindungserfolgsfall tut das deine Liebe auch bei der geliebten Person. Dieses Spiel kann weitergehen und schliesslich viele Personen umfassen.
Menschen, die in ihrer besten Version handeln, vermögen es, Gutes zu schaffen. Grossartig!
Doch, mit der Liebe selbst hat das nichts zu tun. Das hat allein mit deiner besten Version zu tun. Und mit jener der involvierten Personen. Deine beste Version kann auch durch andere Reize aktiviert werden. Ja, sogar einfach so – Kraft deiner Entscheidung. Deshalb habe ich das Buch, in dem das im Sinne eines Handbuchs beschrieben wird «Die magische Formel» genannt.
Die Liebe fungiert also lediglich als Motivator.
Als Brennstoff gleichsam, der die beste Version deiner selbst befeuert und antreibt.
Beachte demnach – und das gehört zum Wort Liebe dazu, wie der Kuss bei dessen Aussprache:
Du bleibst exakt derselbe Kerl oder die Kerlin, der/die du schon vorher warst.
In deinem Inneren bleibt die schlechte Version unversehrt erhalten. Und sie ist, wie jede deiner andern Eigenschaften, jederzeit bereit aktiv zu werden.
Brauchst du dafür noch Beispiele? Reichen dir die unzähligen Dramen nicht, wann Liebe in Hass umschlägt?
Willst du deine hässlichen Seiten tilgen; willst du dich im besten Sinne läutern, so musst du einen andern Weg einschlagen. Du musst dich diesen Seiten zuwenden – offen und ungeschönt! Es führt kein Weg an deiner inneren Hölle vorbei. So oft das auch versucht wurde und wird. So gern auch ich das wollte …
Auch die Liebe, sei sie noch so gross, ändert nichts an dieser Tatsache.
Sollte ich mich jetzt entschuldigen für die Ernüchterung?
Soll sich der Morgen entschuldigen für die Kopfschmerzen nach der durchzechten Nacht?